[Vierte] HaFI-Residentin: Cathy Lee Crane

Die experimentelle Filmemacherin Cathy Lee Crane (U.S.A.) war in den späten 1990er Jahren an den Recherchen ZUM GEFÄNGNISBILDER (Film, 2000) und zur ICH GLAUBTE GEFANGENE ZU SEHEN (zwei-Kanal Videoinstallation, 2000) von Harun Farocki in Kalifornien beteiligt. Darüber hinaus hat Crane in den vergangenen 25 Jahren an ihren eigenen filmischen Produktionen gearbeitet und im Bereich Film und Fotografie an der Ithaca College (New York) gelehrt. Anbei eine Auswahl ihrer Filmen auf Vimeo.

https://www.cathyleecrane.com

Im Rahmen der vom Goethe-Institut geförderten Residency widmet sich Cathy Lee Crane der Fortführung ihres plattformübergreifenden Medienprojektes Drawing the Line. Die 14-teilige Serie untersucht die Arbeit der International Survey Commission in den 1850er Jahren, die nach dem mexikanisch-amerikanischen Krieg (auch bekannt als die nordamerikanische Invasion) den Westrand der Grenze zwischen den USA und Mexiko zog. Das Projekt kombiniert archivarische und inszenierte Bilder mit dokumentarischen Porträts von Grenzbewohner*innen, die in Städten an den Grenzübergängen des Westrands (von El Paso/Juarez bis Tijuana) leben. Daraus entstand den abendfüllenden Dokumentarfilm Crossing Columbus, (www.crossingcolumbus.com), der eine solche Stadt und ihr jährliches Gedenken an Pancho Villas Überfall von 1916 untersucht. Im Rahmen der Filmreihe “Migration” des Ashland Independent Film Festival wird es am 28. Mai 2020 eine eintägige Online-Vorschau geben. 

Darüber hinaus ist der “Gefängnisbilder”-Komplex in Bezug auf seine gegenwärtige Relevanz einer der laufenden Forschungsschwerpunkte des HaFI. Seit 2018 haben wir verschiedene Workshops in Berlin und New York durchgeführt. Die Residency bietet die Möglichkeit, Aspekte dieser Forschung im Austausch mit Crane und weiteren eingeladenen Gästen weiterzuführen. Dazu werden wir in den nächsten Monaten regelmäßige Updates geben.

26.05.2020 — Residency / 2020/22