Zwölfte HaFI-Residentin: Giulia Di Maggio
(c) Giulia Di Maggio, Standbilder aus dem laufenden Filmprojekt Le due madri.
Nach unserem Open Call zu Beginn des Jahres hat eine Jury bestehend aus Francesca Bolognesi (Lucusta Association, Beauftragte für die Künstlerresidenzen in Villa Salis, Sète), Beatrice Gibson (Englisch-französische Regisseurin aus London mit Sitz in Palermo) und Clio Nicastro (HaFI) die in Sizilien lebende Dokumentarfilmerin Giulia Di Maggio als nächste Residentin unserer jährlichen Harun Farocki Residency ausgewählt. Diese Residency wird zum dritten Mal in Zusammenarbeit mit dem Kultur Ensemble Palermo organisiert, dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut kuratiert vom Goethe-Institut und dem Institut francais Palermo.
Giulia Di Maggio wird ihre dreimonatige Residency Mitte August beginnen. Während ihres Aufenthalts in Berlin wird sie weiter an ihrem Filmprojekt Le due madri (Zwei Mütter) arbeiten, einem kreativen Dokumentarfilm, der die Nuancen der mütterlichen Liebe anhand der Themen Trauer und der Wiederentdeckung der Familiengeschichte untersucht. Di Maggio wuchs mit dem Bewusstsein auf, zwei Großmütter mütterlicherseits zu haben, eine aus der Stadt und eine vom Land. Ihre Mutter sagte stets, sie sei die Tochter zweier Mütter, die zwei verschiedenen Welten angehörten und die sie nie wirklich miteinander vereinen konnte. Über sieben Jahre hinweg lässt sich die Regisseurin von den Worten der drei wichtigsten Frauen ihres Lebens leiten und entwirft eine intime Erkundung von Liebe, der Komplexität familiärer Bindungen und der Bedeutung von Mutterschaft.
Biografie
Giulia Di Maggio (Palermo, 1995) studierte Kommunikations- und Darstellende Kunst an der Universität Pisa und schloss anschließend ein Studium der Dokumentarfilmregie am Centro Sperimentale di Cinematografia in Palermo ab. Daraufhin entstand der Film Una Volta Ancora, der für Visions du Réel ausgewählt wurde und zahlreiche nationale und internationale Preise gewann. 2023 drehte sie Le Fenne, einen hybriden Kurzfilm, der beim Torino Film Festival den Sonderpreis der Jury gewann.
Im Jahr 2025 drehte Di Maggio Night Blooms, einen experimentellen Kurzfilm, der in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Giovanni Di Giandomenico entstand. Der Film wurde von Archiv Aamod produziert und ist derzeit im Verleih. Derzeit entwickelt Di Maggio Le due madri, ihren ersten abendfüllenden Dokumentarfilm, der mit dem Premio Solinas ausgezeichnet wurde und von Nefertiti Film produziert wird.
06.08.2025 — 2025