HaFI 011: Frieda Grafe: Souvenirs, Ursprünge, Gefundene Fiktion

Eine kleine Auswahl von Texten der außergewöhnlichen Filmkritikerin und Übersetzerin Frieda Grafe; dazu die Laudatio, die Harun Farocki im Jahr 2000 anlässlich einer Preisverleihung für Grafe und Enno Patalas hielt.

Die drei Texte Grafes geben einen Einblick in ihr weitverzweigtes, immer nah an den Gegenständen entwickeltes Filmdenken. „Souvenirs, zur Feier des Tages“ entstand zum 100. Geburtstag des Kinos. Die Besprechung von Ingemo Engströms Film Kampf um ein Kind (1975), in dem mit Hartmut Bitomsky und Harun Farocki zwei der seinerzeit neuen Mitarbeiter der Zeitschrift Filmkritik als Darsteller auftreten, ist einer ihrer regelmäßigen Texte für die Süddeutsche Zeitung. Ihre Überlegungen zum Essayfilm – „Der bessere Dokumentarfilm, die gefundene Fiktion“ – trug Grafe im Mai 1991 beim Symposium Essay-Filme im Wiener Stadtkino vor.

„An den Texten von Frieda Grafe ist zu erfahren, wie sie einen Film weder symptomatisch liest, was eine Art von Filmsoziologie wäre, noch als Besitztitel bewertet, als Investition ansagt oder absagt, was der geläufige höfische Filmklatsch wäre“, so Harun Farocki. „In ihren Texten erscheint der Film für sich und sie setzt ihn nicht gegen das sonst Übliche ab, wie ich gerade ihr Schreiben.“

Das Heft kostet 6 Euro und die Bestellung erfolgt hier über Motto Books.

HaFI 011 erscheint im Rahmen von Archive außer sich, einem Projekt des Arsenal – Instituts für Film und Videokunst in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt im Rahmen von The New Alphabet, einem HKW Projekt, das vom Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird aufgrund der Entscheidung des Deutschen Bundestages.

 

22.04.2020 — Projekte / Publikation